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Nachlese zur KNV-Insolvenz +update+

Das Börsenblatt bringt aktuell folgenden Artikel zum Thema, ein Interview mit dem Chef des Auslieferers VVA, Stephan Schierke:

Wie sehen Sie die Situation der vielen kleinen Buchhandlungen, die KNV als ihr erstes Barsortiment nutzen?
Die sind jetzt verständlicherweise in Sorge. Hier sehe ich, übrigens unabhängig von der konkreten Situation, durchaus auch die Verlage in der Pflicht, ihre Grundrabatt-Struktur zu überdenken – zu ihrem eigenen Nutzen.

Außerdem ein Artikel von Torsten Casimir, Chefredakteur des „Börsenblatts“:

Viele der unzähligen unabhängigen Buchhandlungen, die KNV als erstes Barsortiment nutzen, können sich bisher auch dank der intensiven Serviceleistungen der Stuttgart-Erfurter noch in der Zone der Wirtschaftlichkeit halten. Was passiert in dieser kleinteiligen Struktur, wenn die Rationalisierungseffekte des Barsortiments entfallen würden?

Zudem ein Interview mit einem weitern Auslieferer, Brocom-Geschäftsführer Matthias Heinrich:

Könnten die anderen Auslieferungen und Barsortimente einspringen, falls der Betrieb von KNV eingestellt würde?
Grundsätzlich sind Kapazitäten vorhanden, aber es geht jetzt nicht darum, einen Kuchen zu verteilen, sondern die Lieferfähigkeit in der Branche zu gewährleisten.

Auch ein anderes Barsortiment kommt zu Wort, Umbreit-Geschäftsführer Clemens Birk:

Könnten Umbreit und Libri den Ausfall des Barsortiments auffangen?

Nein, dafür hätten wir gar nicht die notwendigen Kapazitäten. Das Gleiche dürfte für den Bereich Verlagsauslieferung gelten. Hier stemmt KNV schätzungsweise ein Marktvolumen von über 20 Prozent. Wie soll diese Ware in den Handel kommen, wenn der Betrieb bei KNV/KNO eingestellt wird?

Aus einem Interview mit Wolfgang Tiefensee, Wirtschaftsminister in Thüringen – KNV hat seinen Hauptsitz nach Erfurt verlegt und dort auch alle anderen Standorte konzentriert, was der Gruppe möglicherweise das Genick gebrochen hat:

„Aus der Insolvenz heraus kann ein Neustart geschafft werden, in welcher Form auch immer. Das muss das erklärte Ziel sein. Als Land werden wir den weiteren Prozess selbstverständlich eng begleiten.“

Peter Stephanus, Geschäftsführender Vorstand der LG Buch:

Wenn KNV nicht fährt, kommt die Ware nicht von den Verlagen weg.

Über die Insolvenz von KNV hatte ich hier berichtet. Mittlerweile ist die Nachricht auch bis nach Hamburg zur Tagesschau gedrungen.

Update:

Buchreport meldet:

Die Insolvenz der KNV-Gruppe beunruhigt auch die Buchbranche in der Schweiz. Die Verlagsauslieferung KNO ist ein wichtiger Lieferant des Schweizer Buchzentrums, das sich mit einem Statement an den Buchhandel wendet.

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