Nachbereitung eines Wochenendes: Glückliche Provinz!

Ich habe es schon immer gewusst – ich bin privilegiert. Unterschwellig war da so ein Wohlfühlgefühl: Nichts kann mir etwas anhaben, es ist alles eitel Sonnenschein. Die großen Probleme der Welt: die sind woanders, aber nicht da, wo ich bin. Ich verstehe die AfDler nicht: Sie stützen sich auf eine Minderheit krakeelender „besorgter Bürger“, statt diejenigen für sich zu gewinnen, die in grpßer Zahl zufrieden dort schon sind, wo die AfDler losgegangen, dringewesen und angekommen sind: in der Provinz…

Zumindest seit dem Studium der wochenendlichen Lokalzeitung weiß ich wieder, dass mir eigentlich nix passieren kann.

Das Bösesete, was auf der Welt geschieht, wird kaschiert: Der kriminelle Akt des Ankerumwerfens wird so dezent in der Zeitung geschildert (die Rechte an dem Foto liegen beim stellvertretenden Ortsratsvorsitzenden), dass niemand erschreckt, beunruhigt oder besorgt wird. Such- und Rätselbild: Was wird auf dem Bild links abgebildet? Wo ist der Anker?

Und dann: Was, diese Probleme der Welt! Was, mangelhafter Besuch auf der zu teuren Weltsozialforumsveranstaltung in Kanada! Was, ungenügender Respekt vor der Nationalhymne bei einem „unserer Athleten“! Was, Korridor aus dem Kessel von Aleppo!

Bei uns in der Provinz ist es eine

Schlagzeile

wert, nicht: wenn ein Parkplatz fertig ist nicht, nicht: wenn es etwas Interessantes zu berichten gibt, nein: wenn der Rückbau der alten Zufahrt eines Parkplatzes beendet ist, und es eine neue Zufahrt gibt bzw. geben wird!

Tu felix provincia!

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