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Die erste Seekarte von Mecklenburg-Vorpommern

Caerte vande zee Custe van Mekelenborch, Soe de landen al daer gelegen ende van ghedaente sijn, van Iasmont tot Femeren. Orae maritimae Ducatus Mechelenburgensis a Iasmunda ad Femeram, vera et exacta delineatio. – De Custe van Lalandt, met de omligghende Eijlanden, ghestelt in haer wesen ende ghedaente. Littoralis Lalandiae, et adiacentium accurata descriptio. Ioannis à Doetecum F[ecit]. [Jan (Johannes) van Doetichum] – SO oben. – Maßstab in „Duÿtzsche mÿlen“ und „Spaensche mÿlen“. Verso: „Ducatus Megapolensis descriptio“ und „Profundi Novi Stetinum et Mesondam ascendentis, et oram maritimarum Mechlenburgi, Lubeci Beltae, Groensondae, Moenae, etc. diligens descriptio.“ [Bogenzählung 41] Oben unterhalb des Kartenrahmens Vertonungen (Küstenprofil) von „Mesonge“ (gemeint ist wohl Usedom) über u. a. Barth, „Robbenes“ (Ribnitz), Rostock („Rostwijck“), Warnemünde und Wismar bis Lübeck. – Mit Tiefenangaben und Ankerplätzen. – Mit drei Kartuschen: Obere Titelkartusche als tabula ansata mit dreidimensionalem Beschlagwerk, zweite Titelkartusche unten rechts als tabula rectangula ebenfalls mit dreidimensionalem Beschlagwerk wie auch der Meilenweiser in ovaler, spitz endender Kartusche. Zwei Meerungeheuer und zwei Schiffe, eine Windrose. Die Karte reicht von Jasmund („Iasmont“) bis Heiligenhafen („Heijlige hauen“) und von „Sascopen“ (Stubbekøbing?) auf Falster bis zur Linie Greifswald / Wismar. Kartenrand aus Perlstäben. Flächen- und grenzkolorierter Kupferstich aus Lucas Janszoon Waghenaer: Speculum nauticum. Pars Altera Speculi Marini b. Franciscus Raphelengius (Frans van Ravelingen) d. Ä. for Lucas Jansenius Aurigarius (i. e. Lucas Janszoon Waghenaer) in Leiden (Lugduni Batavorum), 1586, 51 x 33 cm, Blattgröße 41 x 53 cm, Weiße Ränder etwas beschnitten; leichte Altersspuren; etwas Plattenton bzw. gering ätzfleckig. Insgesamt sehr schönes, frisches Exemplar

* Vgl. Jäger 113 (dort keine Erwähnung der lateinischen Ausgabe) – Früheste gedruckte Seekarte des mecklenburgisch-vorpommerschen Raumes und einzige Spezialkarte der Gewässer um Rügen aus der „Goldenen Zeit der holländischen Kartographie“ (vgl. Jäger, S. 222), wobei das Wort „Pommern“ in keiner Variante oder Kombination vorkommt. Aus der 1. lateinischen Auflage des berühmten „Spiegel der Seefahrt“ von Waghenaer, da ohne Privileg (zweiter Zustand der Karte mit lateinischen Bezeichnungen, ausgeschliffenen Wellen und Umwandlung der „Insel“ Gedser in eine Sandbank). Vor 1600 beruhten die Karten auf eigener Erfahrung der Zeichner, danach waren es Kompilationen aus bereits existierenden Zeichnungen und Nachrichten für Seefahrer. – Küstenkarte mit der Küste Mecklenburgs von Lübeck bis Greifswald, den Inseln Rügen und Fehmarn sowie Lolland, Falster und Møn. – Stecher der Karte ist Johannes van Doetecum, die Vorlage stammt von Waghenaer. Die Übersetzung aus dem Niederländischen ins Lateinische ist von Martin Everaerts aus Brügge, der als Übersetzer in Antwerpen, Leiden und Amsterdam arbeitete. („Auctore Lvca Iansenio Avrigario. Interprete Martino Everarto Brugensi“) – Mit der Phantasieinsel „Tveer“ im Strelasund zwischen Greifswald und Stralsund; außerdem gibt es drei „Ter munde“: Warnemünde, Tarnewitz bei Wismar und Travemünde (67050) € 2000,-

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